Evang.-Luth. (Universitäts-) Gemeinde Erlangen-Neustadt

Kirchenmusik der Gemeinde

20 Jahre Goll-Orgel am 5. Oktober

Am Erntedank-Sonntag vor 20 Jahren wurde unsere neue Goll-Orgel feierlich in Dienst genommen. Dieses Jubiläum wollen wir — wie damals die Einweihung — mit einem Doppel-Orgelkonzert am Erntedank-Sonntag feiern.

Um 16 Uhr spielt Barbara Bachmayr ein abwechslungsreiches Programm, das die Vielseitigkeit unserer Orgel vom Barock bis zur Moderne und vom deutschen bis zum französischen Klangspektrum zur Geltung bringt. Es erklingen Mendelssohns A-Dur-Sonate und kleinere stimmungsvolle Stücke, unter anderem des Amerikaners Nico Muhly, dessen Werke häufig Züge der Minimal Music tragen.  

Den Rahmen bildet auf der einen Seite J. S. Bachs Sinfonia zur Ratswahlkantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“ in einer Transkription von Bach-Verehrer Marcel Dupré. Dem gegenüber stehen Duprés eigene Trois Préludes et Fugues op.7. Der Schüler von Alexandre Guilmant und Charles-Marie Widor fand an der Grenze zwischen 19. und 20. Jahrhundert zu einem traditionell geprägten Kompositionsstil in interessant schillernder, teilweise impressionistisch anmutender Harmonik. Die Präludien und Fugen op.7 verzaubern durch diese besondere Klanglichkeit sowie durch ihre Virtuosität, gepaart mit spannenden, ungewöhnlichen Registrierungen.

In der Spielpause laden wir zu einem Umtrunk in die Chorkapelle ein.

Um 17.15 Uhr setzt Professor Konrad Klek den Orgelmusikreigen fort. Aus seinem Programm bei der Orgeleinweihung spielt er eine kürzere Passacaglia von Josef Rheinberger und als markanten Schlusspunkt die große Fantaisie symphonique aus dem Jahr 1934 vom Paris Meister Charles Tournemire, die er dann auch für die CD mit der Pariser Goll-Orgel aufgenommen hat. Zu Beginn erklingt zum Albert-Schweitzer-Gedächtnisjahr die 2013 entstandene Hommage an den Lambarene-Arzt vom Münchner Komponisten Robert M. Helmschrott mit dem Titel „Refléxion et lumière“. Eine Würdigung erfährt auch der kaum bekannte, vor 300 Jahren geborene Erlanger Organist Johann Balthasar Kehl, der von 1760 bis 1769 die Glis-Orgel in der Neustädter Kirche bespielte. Von ihm erklingen einige in dieser Zeit publizierte Choralvorspiele in ganz eigentümlicher, „empfindsamer“ Stilistik.

Der Eintritt zu den Orgelkonzerten ist frei.

 

Organistin Barbara Bachmayr

Foto: Ulrich Lutze

hat ihre Leidenschaft für die Orgel zu einer erfüllenden Ergänzung ihrer Tätigkeit als Studienrätin am Emil-von-Behring-Gymnasium in Erlangen-Spardorf gemacht.

Sie wurde in Augsburg geboren und absolvierte an der Hochschule für Musik und Theater in München ein umfangreiches Studium: das Fach Musik für das Lehramt an Gymnasien sowie Kirchenmusik (A-Examen). Gleichzeitig belegte sie ergänzend das Konzertfach Orgel, schloss dieses mit dem künstlerischen Diplom ab und konnte danach einen Meisterklassenabschluss im Fach Orgel erwerben.

Die langjährigen Unterrichtsphasen bei Prof. Gottfried Hefele (Klavier) sowie KMD Michael Nonnenmacher und Prof. Marlene Hinterberger (Orgel) waren prägend für ihre berufliche Laufbahn. Ihre Kenntnisse vervollständigte sie bei Prof. Thierry Mechler.

Sie entwickelte früh eine besondere Vorliebe für die farbenreiche Französische Orgelmusik und spielt in ihren Konzerten gerne die Werke der großen Französischen Komponisten Duruflé, Dupré, Vierne, Widor und Messiaen.

Von 2008 bis 2013 war sie Lehrbeauftragte im Bereich der pianistischen Ausbildung am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Seit 2010 unterrichtet sie hauptberuflich als Gymnasialmusiklehrerin und geht daneben einer regen Konzerttätigkeit im Süddeutschen Raum nach, sowohl als Orgel-Solistin als auch im Zusammenwirken mit Ensembles und Gesangs- und Instrumental-Solisten.

An der Neustädter Kirche ist Barbara Bachmayr seit Mai 2023 zuständig für die Veranstaltung von Orgelkonzerten sowie die Pflege der wertvollen Orgeln, und im Gottesdienst zu erleben, soweit es ihre hauptberufliche Tätigkeit zulässt.

Chorleiterin Yudania Gómez-Heredia

Foto: Kevin Hanus

Durch ihre facettenreiche musikalische Persönlichkeit ist Yudania Gómez Heredia nicht nur als Dirigentin verschiedener Besetzungen zu sehen, sondern auch als Komponistin, Organistin und Performerin.

Schon mit sieben Jahren wurde ihr künstlerisches Talent in ihrer Heimat Santa Clara, Kuba erkannt und gefördert.
Dort erhielt sie ihre musikalische Ausbildung in Gesang, Musiktheorie, Chorleitung und Komposition. Erst an der School of Arts Villa Clara und dann weiter auf der Nationalen Musikschule und am Institut für Kunst in Havanna.

2015 kam sie durch ein Förderungsprogramm der Hochschule für Kirchenmusik Regensburg nach Deutschland. Dort absolvierte sie ein Studium in Kirchenmusik mit Schwerpunkt Orgel Improvisation bei Prof. Markus Rupprecht und Prof. Stefan Baier. Ergänzend dazu besuchte sie Orgelmeisterkurse bei Michael Radulesco, Hans-Ola Ericsson und Tierry Escaich.

Ein Masterstudium in Fach Chorleitung bei Prof. Alfons Brandl folgte danach an der Hochschule für Musik Nürnberg. Derzeit absolviert sie ebenfalls in Nürnberg ein Masterstudium im Fach Dirigieren bei Prof. Guido Rumstadt.

An der Neustädter Kirche leitet Yudania Gómez-Heredia seit September 2022 die Neustädter Kantorei.